Haika Lübcke, Flöte, und Sarah Verrue, Harfe sind die Solistinnen in den kommenden Konzerten des Appenzeller Kammerorchesters. Bild: Gaetan Bally.
Mit Sarah Verrue, Solo-Harfenistin im Tonhalle-Orchester Zürich, und ihrer Kollegin Haika Lübcke, Solo-Piccolistin im gleichen Orchester, hat das Appenzeller Kammerorchester für das nächste Konzert zwei auch international renommierte Solistinnen gewinnen können. Über ihre Leidenschaft für die Kammermusik und warum sie die Anfrage von Dirigent Peter Grob spontan angenommen haben, erzählen sie in einem kurzen Interview.
Ihr spielt mit grossen Orchestern, geht international auf Tournee – und spielt jetzt mit dem Appenzeller Kammerorchester. Was verschafft uns die Ehre?
Sarah Verrue: Wir teilen ja die Leidenschaft für Musik, ob beruflich oder als Hobby. Und meistens ist die Spielfreude noch grösser, wenn man nicht jede Woche auf der Bühne steht und es noch einen Tick spannender ist. Da entstehen sehr schöne Momente auf und neben der Bühne. Mir geht es um das Verbinden von Menschen und Emotionen.
Haika: So oft gibt es für uns nicht die Gelegenheit, dass wunderschöne Konzert für Flöte und Harfe von Mozart zu spielen, und ausserdem arbeite ich gerne mit Laienorchestern zusammen. Dieses Konzert hat unvergesslich schöne Melodien... Deshalb habe ich mich sehr über diese Möglichkeit gefreut!
Tretet Ihr oft gemeinsam als Solistinnen auf?
Haika: Sarah und ich haben schon viele Konzerte gemeinsam gestaltet und auch eine CD zusammen aufgenommen. Auch wurden schon einige neue Musikstücke für uns geschrieben, z.B. «Marsyas und Apollo» von Daniel Schnyder, wo der griechischen Sage nach Marsyas mit seiner Flöte und Apollo mit seiner Harfe in einen Wettkampf steigen, wer besser spielen könnte... Natürlich muss Apollo gewinnen, aber nur mit Hilfe eines Tricks!
Sarah: Wir haben tatsächlich dieses Konzert schon öfter mit Orgel zusammen gespielt. Auch in der Tonhalle musizieren wir regelmässig kammermusikalisch.
Harfe und Flöte sind ja doch sehr verschiedene Instrumente.
Haika: Was gefällt Dir an der Harfe? An der Harfe gefällt mir besonders der volle und dennoch feine Klang. Ich liebe es, wenn Sarah Arpeggios spielt, also über alle Saiten streicht!
Sarah: Was gefällt Dir an der Flöte? Ich bin schon eifersüchtig, wie leicht man die Flöte transportieren kann! Es ist ein bekannter Witz, wieso ich doch keine Flöte gewählt habe… Ich liebe den Ton, leicht, aber doch voller Farbe, man kann auch so schön «singen», natürlicher als an der Harfe, da man mit dem Atem unterstützt, anders als mit einem Zupfinstrument.
Welche Beziehung habt Ihr persönlich zu dem Mozart-Konzert, das Ihr mit uns spielen werdet?
Sarah: Es ist ein wunderschönes Konzert. Leicht, fröhlich, energievoll. Ich bekomme gute Laune. Und der zweite Satz… Ein Evergreen der Klassik!
Haika: Das Konzert für Flöte und Harfe von Mozart haben wir auch schon einmal mit Begleitung einer Orgel in schwindelnder Höhe auf einer Empore gespielt! Auch durfte ich es als junger Mensch einmal in St. Petersburg aufführen. Das Kleid von damals habe ich immer noch.