Geschätzte Freundinnen und Freunde des Appenzeller Kammerorchesters
Ein Konzertabend voller Energie und Musizierfreude, haben Zuhörerinnen und Zuhörer das «Concert Spirituel» beschrieben, als Höchstleistung an Dynamik, Rhythmus, Reinheit und Tempo. Viel zum Erfolg beigetragen haben die beiden Solistinnen. Das Zusammenspiel mit ihnen war ein Genuss. Herzlichen Dank!
Nach den Festtagen nimmt das Orchester ein neues Programm in Angriff, diesmal der Romantik gewidmet. Lassen Sie sich überraschen und reservieren Sie sich die Daten. Mehr zum Programm im nächsten Newsletter.
Fröhliche Weihnachten und ein wohlklingendes neues Jahr!
Anita Dörler, Präsidentin
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Orchester begeistert mit Werken der Wiener und Pariser Klassik |
Schmeichelnde Töne und kräftige Akzente
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«Leichtfüssig und munter»: die Solistinnen Haika Lübcke und Sarah Verrue. |
Mit Werken der Wiener und Pariser Klassik begeisterte das Appenzeller Kammerorchester an drei Konzerten in St.Gallen, Teufen und Rehetobel. Im Mittelpunkt standen die beiden Solistinnen Haika Lübcke (Flöte) und Sarah Verrue (Harfe) in Mozarts Konzert für Flöte und Harfe in C-Dur, KV 299.
Von schmeichelnden Tönen und kräftigen Akzenten berichtete Bettina Kugler in der Appenzeller Zeitung (Ausgabe vom 9. Dezember 2025) über das Konzert im Pfalzkeller. «Concert Spirituel» war das Programm überschrieben; dabei handelt es sich nicht um Kirchenmusik, sondern um die ersten Konzertreihen für das Bürgertum. Effektvoll musste die Musik sein, um die Aufmerksamkeit des Publikums zu fesseln, und diese Wirkung zeigt sich auch gut 250 Jahre später noch.
Den Auftakt machte die Ouvertüre zur Oper «L'isola disabitata» in g-Moll von Joseph Haydn: «Musik, die das innere Auge lebhaft beschäftig. Mit straffem, akzentuiertem Unisono und kräftigen Bläserfarben von Oboen, Fagott und Hörnern stellte das Orchester hier zu Beginn des Konzerts eine landschaftlich schroffe einsame Gegend vor, die freilich auch bald ihre lieblichen Seiten zeigt. Die Opernhandlung im einzelnen zu kennen, ist nicht nötig. Mit ein wenig Esprit vermag man sich plastisch vorzustellen, was sich ereignen könnte.»
Für Mozarts C-Dur-Konzert konnte Dirigent Peter Grob zwei Solistinnen des Tonhalle-Orchesters Zürich engagieren: Haika Lübcke, Flöte, und Sarah Verrue, Harfe. «Sie spielten ihren Solopart so leichtfüssig und munter, so innig-sanglich im Mittelsatz, so beschwingt im abschliessenden Rondo, dass es für das Orchester eine Wonne war, sie dabei zu hofieren: präzis und klanglich sehr gepflegt, mit Verve und Sanftmut», heisst es im Konzertbericht.
Als eigentliche Entdeckung beschrieben wird die Sinfonie c-Moll des aus Würzburg stammenden Komponisten Henri-Joseph Rigel, geschrieben 1774, im selben Jahrzehnt wie die Werke von Haydn und Mozart. «Das Orchester gestaltet hier mit deutlich gesetzten dynamischen Abstufungen und Kontrasten, setzt kräftige Akzente, packt das Publikum nach dem melodieseligen Mozart noch einmal energisch am Ohr.»
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Freudiger Applaus für Solistinnen, Dirigent und Orchester im Pfalzkeller. Bilder: hs.
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Nach italienischem Barock und Wiener Klassik nun zu romantischen Werken |
Weite Bögen, neue Klangfarben, lyrische Tiefe
Die Barockbögen bleiben im nächsten Halbjahr im Kasten. Auf seiner musikalischen «Zeitreise» vom italienischem Barock über die Wiener Klassik wendet sich das Appenzeller Kammerorchester nun der Romantik zu – auf der Suche nach weiten Bögen, neuen Farben und lyrischer Tiefe. Entstehen wird ein buntes Programm für lange, sonnige Juni-Abende.
Die Romantik entwickelte sich um 1800 aus einer geistigen Bewegung, die Kunst, Philosophie und Lebensgefühl grundlegend veränderte. Vor allem die Frühromantiker in Jena – Novalis, die Brüder Schlegel und Schelling – prägten die Vorstellung einer idealen, jenseitigen Welt, die hinter dem Sichtbaren liegt. Für sie war das Kunstwerk kein Abbild der Wirklichkeit, sondern ein Fenster zu etwas Grösserem, ein Ausdruck innerster Wahrheit. Das Genie, so glaubten sie, schöpfe nicht aus Regeln, sondern aus Inspiration; und gerade das Unvollendete, das Fragment, könne dem Wesen der Wahrheit oft näherkommen als das makellos Vollständige.
Das detaillierte Programm ist noch im Entstehen, aber reservieren Sie sich doch heute schon die Daten!
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Nächste Konzerte |
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Freitag, 12. Juni 2026. 19.30 Uhr, Kirche Trogen
- Samstag, 13. Juni 2026, 19.30 Uhr, Kirche Stein
- Sonntag, 14. Juni 2026, 17.00 Uhr, Ziegelhütte Appenzell
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Abschied nach über 50 Jahren |
Kleine Feier für Eva Geisser |
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Eva Geisser spielte mehr als 50 Jahre im Orchester mit. |
Im Sommer hat sich Eva Geisser schweren Herzens aus dem Orchester verabschieden müssen. Mit einem kleinen Fest nach dem Konzert im Pfalzkeller haben die Orchesterkolleginnen und -kollegen mit ihr und ihren Angehörigen ihre lange Treue und ihr grosses Engagement gefeiert.
Erst mit der Geige, dann über viele Jahre mit der Bratsche hat Eva Geisser in unzähligen Konzerten mitgespielt, sie hat sich aber auch «hinter den Kulissen» sehr für das Orchester eingesetzt. Ganz besonders lieb war ihr das Notenarchiv, das bei ihr zuhause Kellerabteile und ganze Zimmer füllte. Auf diese Liebe zu den Noten, aber auch zu ihrem Garten nimmt das Bild Bezug, das Werner Meier für sie gestaltet und ihr an der kleinen Feier zur Erinnerung und als Dank überreicht hat.
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Werner Meier stellt das von ihm gestaltete Geschenk vor. Bilder: hs.
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Das gemeinsame Musizieren empfindet Anita Dörler als Bereicherung |
Das Orchester - meine «Insel im Alltag»
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1975 wurde in Herisau der erste Einwohnerrat gewählt. Mit dabei der damalige Präsident des Kammerorchesters Herisau - immer bestrebt, neue Mitglieder zu gewinnen -, und ich blutjunge HSG-Studentin. Wir kamen bald ins Gespräch über Musik. Seine Aufforderung mitzuspielen wehrte ich - daran erinnere ich mich gut - mit der Bemerkung ab, wenn ihm an der Qualität des Orchesters gelegen sei, würde er mich besser nicht fragen. Ich ging dann trotzdem hin – und bin, mit einem Abstecher in ein anderes Orchester, geblieben.
Abgesehen vom üblichen Blockflötenkurs stand am Anfang meines musikalischen Wegs der Wunsch, Lehrerin zu werden. Das bedingte das Lernen eines Instruments. Und da wir zuhause keinen Platz für ein Klavier hatten, war die Geige naheliegend. Die ersten Stunden bekam ich in der sechsten Klasse, war also eher «spätberufen». Obwohl ich mich weder durch besonderes Talent noch durch Ehrgeiz auszeichnete, ging ich gern zu den zum Glück verständnisvollen Geigenlehrern. Als ich dann allerdings nicht mehr Lehrerin werden und entsprechend mit dem Unterricht aufhören wollte, befand meine Mutter, das komme nicht in Frage, schliesslich habe sie dafür schon genug Geld ausgegeben. So habe ich bis zur Matura durchgehalten.
Dass meine Geige nachher nicht für immer verstaubte, hängt wie beschrieben mit der Politik zusammen. Und seither ist der Probenabend in meiner Agenda mehr oder weniger sakrosankt (gleich wie der «Morgestraich», aber das ist eine andere Geschichte…). Das wussten ein Berufsleben lang sowohl meine Vorgesetzten als auch meine Mitarbeitenden und weiss mein Partner. Das Orchester als Fixpunkt, als meine ganz persönliche «Insel im Alltag». Die Freude an der Musik, das Erarbeiten interessanter Werke, die Anspannung vor einem Konzert, Stolz und Erleichterung beim Applaus des Publikums, die kameradschaftlichen, teils ja jahrzehntelangen persönlichen Beziehungen zu den Kolleginnen und Kollegen: Das alles ist bereichernd und ich möchte es nicht missen. Bei den vielen und vielseitigen Aufgaben im Vorstand kommt mir meine berufliche Erfahrung als Journalistin, Projektleiterin und Generalsekretärin zugute. Das kompensiert gegenüber dem Orchester ein Stück weit mein eher bescheidenes geigerisches Können.
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Im Orchester gern im Hintergrund: Anita Dörler. Bild: hs.
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Anita Dörler, Präsidentin, Wildeggstrasse 40, 9000 St.Gallen, 071 222 82 66 praesidentin@kammerorchester-ar.ch |
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