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September 2023 |
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Geschätzte Freundinnen und Freunde des Appenzeller Kammerorchesters In Armeniens Hauptstadt Yerevan begeistert allabendlich ein Wasserspiel das Publikum: Zu meist klassischer Musik «tanzen» die Fontänen. Werner Meier hat im folgenden Beitrag Musik ebenfalls visualisiert und dabei Parallelen gezogen zu den Stuckaturen des 18. Jahrhunderts. Der Vergleich kommt natürlich nicht von ungefähr und nimmt Bezug auf das neue Konzertprogramm des Appenzeller Kammerorchesters mit Werken aus dem Barock. "Concertare" - Musik als Dialog, als gehaltvolle Auseinandersetzung, als spielerisches Miteinander – all diese Facetten des gemeinsamen Musizierens kommen darin zusammen. Seien Sie als Zuhörende dazu herzlich willkommen! Anita Dörler, Präsidentin Werke von Telemann, Ireland, Hertel und Heinichen Concertare - Musik im friedlichen Wettstreit
«concertare», friedliches Wettstreiten unter Musikerinnen und Musikern, steht als Überbegriff über dem neuen Konzertprogramm. Als Solistinnen sind mit Bettina Messerschmidt, Annina Stahlberger und Renate Sudhaus Spezialistinnen für historische Aufführungspraxis zu hören. Für das Orchester bedeutet dies die Weiterführung der in den letzten Jahren intensivierten Beschäftigung mit Barockmusik. Georg Philipp Telemann hat eine Fülle von Concerti geschrieben und dabei alle möglichen Soloinstrumente berücksichtigt. Das Concerto e-moll TWV 52:e1 überrascht mit vielfältigen Klangnuancen im Zusammenspiel der beiden unterschiedlichen Flöten – Annina Stahlberger, Blockflöte, und Renate Sudhaus, Traversflöte –, aber auch im reizvoll gesetzten Orchesterpart. Es entspricht der ursprünglichen Wortbedeutung «concertare» sehr unmittelbar, indem der friedliche Wettstreit zwischen allen beteiligten Musikerinnen und Musikern wunderbar hörbar wird. John Irelands Komposition Concertino Pastorale nimmt Themen des Hirtenlebens auf. Die Titel der ersten beiden Sätze verwenden Begriffe aus der antiken Literatur: Eclogue bezeichnet ein Hirtengedicht, Threnody ein Klagelied. Der letzte Satz Toccata knüpft an barocke Vorbilder an. Irelands kompositorische Sprache ist gemässigt modern, wird teilweise auch als «englischer Impressionismus» beschrieben, was vor allem im zweiten Satz gut nachvollziehbar ist. Den verschiedenen Registern des Streichorchesters sind dankbare Aufgaben zugewiesen, so dass das Orchester mit sich selbst einen vergnüglichen Wettstreit austrägt. Die Cellistin Bettina Messerschmidt spielt, begleitet vom Orchester, das Konzert für Violoncello und Orchester a-moll des weitgehend unbekannten Komponisten Johann Wilhelm Hertel (1727 – 1789). Hertel wirkte hauptsächlich als Hofkomponist in Schwerin und schuf ein umfangreiches Werk, das allerdings kaum gedruckt wurde und deshalb nicht über den engen Kreis des damaligen Publikums hinaus bekannt wurde. Die Wiederentdeckung seiner beiden Cellokonzerte erweitert das Solo-Repertoire für dieses Instrument im sogenannten «empfindsamen» Stil um zwei Trouvaillen. Mit dem populären Pastorale des Bach-Zeitgenossen Johann David Heinichen klingt das Konzert in vorweihnächtlicher Stimmung aus. Konzertdaten
Ein Ausschnitt aus dem Programm ist ebenfalls zu hören am
im Rahmen des Adventsmarktes. Musik im «Galanten Stil» und Rokokostuckaturen Beim Betrachten und Vergleichen von Musik, Malerei und Architektur derselben Epoche lassen sich spannende Analogien entdecken in Stil und Ausdrucksform.
Die Illustration zeigt die Verwandlung der klassischen Notation einiger Takte aus dem Cellokonzert von Johann Wilhelm Hertel aus dem 18. Jahrhundert in ein – für das 18. Jahrhundert typisches – Rocaillenornament. Dabei wurde die musikalische Linienbewegung mit eingebauter Trillerverzierung in eine effektive Linie gezeichnet und im dritten Schritt mit der üblichen Rocaillenverzierung versehen. Werner Meier
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Herzlichen Dank für die Unterstützung Anfang Jahr haben wir uns an der Aktion «Vereinsbons» der Migros beteiligt mit dem Wunsch nach einem finanziellen Zustupf für unser Probewochenende. Ganz herzlichen Dank an alle, die sich – ob allein oder in Sammelgemeinschaften – beteiligt haben. Für die dem Appenzeller Kammerorchester zugeteilten 1703 Bons haben wir vom MGB einen Beitrag von Fr. 512.12 erhalten. Monika Risse, Viola: «Wunderschön, Teil dieses Orchesters zu sein» «Musik begleitet mich schon seit früher Kindheit: Meine Mutter spielte Gitarre und Akkordeon und unterrichtete Blockflöte, und meine ältere Schwester spielte Akkordeon, Block- und Querflöte. Im Alter von fünf Jahren habe ich mir mein erstes Liedchen auf der Blockflöte selbst beigebracht und überraschte damit meine Schwester, als sie von den Ferien zurückkam. Mit viel Freude vertiefte ich mein Flötenspiel in Ensembles, wo ich häufig die Jüngste war. Mit neun Jahren begann ich mit dem Geigenspiel. Als Familie verbrachten wir unsere Ferien mehrmals in Musiklagern. Da lernte ich das Zusammenspielen in grösseren Gruppen und verschiedene Stilrichtungen kennen.
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Anita Dörler, Präsidentin, Wildeggstrasse 40, 9000 St.Gallen, 071 222 82 66
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