Bild: Bodo Rüedi.

Dirigent Jürg Surber

Jürg Surber studierte Kontrabass an der Jazzschule St. Gallen und an der Musikhochschule Winterthur sowie Schulmusik und Dirigieren an der Musikhochschule Luzern. Es folgten weitere Studien in Orchesterleitung in Zürich bei Johannes Schlaefli und Meisterkurse bei Trevor Kirk und Larry Rachleff.

Seit 1990 bis 2022 leitete er die Abteilung Musik der Kantonsschule Trogen. Als Dirigent leitet Jürg Surber seit 1995 den «chorwald», der sich in dieser Zeit zu einem Regionalchor entwickelt hat und mit dem er in den Jahren 2007 und 2010 erfolgreich am Schweizerischen Chorwettbewerb teilnahm. Seit der Gründung im Jahr 2007 dirigiert er das Appenzeller Kammerorchester.

Jürg Surber hat sich einen Namen gemacht mit spartenübergreifenden Projekten, darunter erfolgreiche Musiktheaterproduktionen an der Kantonsschule und musikalisch-literarische Programme mit Chor und Orchester.

Das gemeinsame Musizieren verbindet für ihn zwei ganz grundlegende Aspekte des Zusammenlebens. Einerseits geht es darum, das eigene Potenzial zu entwickeln und sich damit gegenüber den Mitmusikerinnen und -musikern und dem Publikum zu exponieren. Andrerseits müssen sich alle Mitwirkenden in ein Kollektiv einfügen und damit die Individualität in den Dienst eines grösseren Ganzen stellen. Diese beiden Aspekte zu verbinden fasziniert ihn in der Arbeit mit Chören und Orchestern. «Ich bin überzeugt, dass dies nicht nur für das musikalische Tun, sondern für das Leben überhaupt wichtige Erfahrungen sind. Wenn ich diese mit anderen Menschen teilen kann, ist das beglückend.»

«Bei der Programmgestaltung interessiert mich neben rein musikalischen Konzepten vor allem die Verbindung von Musik mit Texten oder anderen Künsten wie Tanz oder gestalterischen Kunstformen. Insbesondere die Kombination von Text und Musik ermöglicht ein vertieftes Verständnis beider Teilbereiche. Das Publikum und die Musikerinnen und Musiker sind frei, dabei ihre eigenen Assoziationen und Emotionen zu erforschen. Die Absicht hinter Text-Musik-Konzepten ist nie pädagogisch, sondern stets künstlerisch ausgerichtet. Das Schönste ist, wenn völlig unerwartete Verbindungen dabei entstehen.

Dazu ein Beispiel: Beim Programm ‹märchenhaft romantisch› standen zuerst die musikalischen Werke fest, alle programmatisch ausgewählt ausser einem Satz aus dem Flötenkonzert von Carl Reinecke, der isoliert und vermeintlich unpassend dazu gekommen war. Beim Suchen einer textlichen Verbindung kam dann das Märchen ‹Der Prinz mit der Flöte› als Idee auf. Nachdem wir gemeinsam versucht hatten, die sehr unterschiedlichen Musikstücke mit dieser Geschichte als rotem Faden zu verbinden, zeigte sich, dass der Satz aus dem Flötenkonzert im Gesamtablauf zum zentralen Werk wurde. Dies ist uns allen, die an der Gestaltung des Programmes mitwirkten, im besten Sinn des Wortes ‹zugefallen›. Solche Momente bekräftigen mein Interesse an musikalischen Verbindungen verschiedenster Art.»

 

Nächste Konzerte

Das Appenzeller Kammerorchester lädt Mitte Juni ein zu drei Konzerten mit neuem Programm:

  • Freitag, 14. Juni 2024, 19.30 Uhr, Kirche Wolfhalden
  • Samstag, 15. Juni 2024, 20.00 Uhr, Kath. Herz-Jesu-Kirche, Buchs SG
  • Sonntag, 16. Juni 2024, 18.00 Uhr, Pfalzkeller St.Gallen

Werke von Frauen sind immer noch rar in den Konzertprogrammen. Das Appenzeller Kammerorchester setzt einen Kontrapunkt und kombiniert im neuen Programm ausschliesslich Kompositionen von Musikerinnen. Im Zentrum steht das Klavierkonzert a-moll von Clara Schumann (1819 – 1896) mit Lisa Maria Schachtschneider als Solistin. Ein Jahrhundert früher hat Marianna Martines (1744 – 1812) die Sinfonia in C geschrieben, ein Jahrhundert später Ruth Gipps (1921 – 1999) ihre poetische Klangdichtung «Cringlemire Garden». Daneben Überraschendes aus der Appenzeller Volksmusik: ein Walzer von Josefine Alder, und Populäres aus den USA: Adoration von Florence Price.

Die Pianistin Lisa Maria Schachtschneider lebt seit zehn Jahren in der Ostschweiz und ist eine gefragte Solistin, Liedbegleiterin und Kammermusikerin. Sie tritt regelmässig in vielen Städten Deutschlands, in Österreich, Liechtenstein, in Italien und in der Schweiz auf. 

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